Ich wünsche mir eine Fortsetzung

Das Puppenzimmer - Maja Ilisch

 

Ich blickte ihn an. Seine Augen waren groß und dunkel, und anders als bei den Molyneux’ konnte ich stundenlang in ihre Tiefe schauen, mich in ihnen verlaufen und gleichzeitig immer zu Hause sein. Ich wollte ihm versichern, dass ich auf mich achtgeben würde. Dass ich Rufus und Violet nicht über den Weg traute. Und am allermeisten wollte ich ihm sagen, wie sehr ich ihn mochte. Stattdessen sagte ich: »Alan … mir ist schlecht.“

Ich habe mir von dem Buch einiges versprochen, Spannung, eine interessante Handlung und tolle Charaktere die mich durch die Geschichte führen und ich wurde nicht enttäuscht.Was mir sehr gefallen hat war die düstere Atmosphäre die das gesamte Buch lang immer präsent war. Faszinierend war auch das die Handlung immer dann eine andere Wendung genommen hat, wenn man dachte ah so wird das nun passieren. Ich wurde immer wieder aufs neue überrascht und das alles zog sich bis zum Ende hin, das ich mir ein kleines bisschen anders gewünscht hätte aber nun gut.

 

Zu den Charakteren:


Florence, ist vierzehn und ein Waisenkind doch sie ist nicht an ihrem Schicksal zerbrochen, vielmehr hat es sie stärker gemacht. Zwar ist sie wie alle anderen gekleidet und folgsam doch tief in ihrem Innersten hat sie sich ihre Träume bewahrt. Ein Stück Freiheit wenn man so will denn sie möchte Seiltänzerin werden. Dieser Wunsch bestimmt einen großen Teil ihres Handelns. Sie ist aber nicht nur das, sie ist liebenswürdig, mutig und trägt eine Stärke in sich die sich das ganze Buch hindurch immer mehr entfaltet.

 

Violet konnte ich anfangs nicht so gut einschätzen, aber ich mochte sie. Sie ist ein wenig der Ausgleichende, mildernde Pool zu Rufus. Da wo er eher grob und kühl ist, ist sie es die ein wenig liebevoller ist, sanfter. Dennoch wirkte sie wie auch Rufus ein wenig kühl, was aber in diesem Fall perfekt in ihre Rolle passte.

 

Rufus ist der Gegenpart zu Violet, er ist eher kühl und berechnend. So richtig warm wurde ich mit ihm nicht, da konnte er noch so gut aussehen wie er wollte. Für mich ist er ein wenig der eingebildete Snob der denk er wäre etwas besseres. passt aber ebenfalls zu seiner Rolle in der Geschichte.

 

Auch die anderen Nebencharaktere wie Blanche und Luzy mochte ich auf Anhieb. Sie waren einfach identische Personen die ich schon mal wegen ihrer sympatischen Art gern hatte. Alan fand ich auch toll, auch wenn ich mir gewünscht hätte das er eine größere Rolle zu spielen hatte. Warum werde ihr wissen wenn ihr das Buch gelesen habt.

 

Zur Handlung:

 

Gespickt mit zahlreichen Wendungen ist die Geschichte um das Waisenkind Florence das von 60 anderen Kindern ausgewählt wird um von nun an bei den Molyneux zu leben. Ihre einzige Aufgabe sollen die Puppen sein um die sich die vierzehnjährige zu kümmern hat. Alles scheint einfach zu sein, ist es aber nicht, denn schon sehr bald kommt Florence hinter ein Geheimnis das ihr zu schaffen macht. Ein Geheimnis das sie auf eine Art und Weise an die beiden Molyneux bindet, das sie nie zu ahnen vermochte.

 

Sehr spannend und mystisch erzählt kam nie wirklich Langeweile auf, im Gegenteil ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen..bzw in diesem Fall meinen ebookreader. Ständig passierte etwas unvorhergesehenes und überall dem schwebte stehts diese dunkle-düstere Atmosphäre die mich schon auf den ersten Seiten begeisterte. Und immer wenn ich dachte so nun passiert es wohl das - kam es anders.

 

Schreibstil:


Das Puppenzimmer ist leicht und flüssig zu lesen und meiner Meinung nach auch sehr gut für jüngere Leser geeignet. Die Beschreibungen sind sehr schön und stimmig und die Mischung mit der die Autorin diese von mir bereits gelobte Atmosphäre beschreibt, ist sehr gekonnt.

Ich bin echt Begeistert, denn dieses Buch konnte all meine Erwartungen erfüllen. Ihr werdet Euch fragen wieso ich dann nur vier Schmetterlinge vergeben habe? Das erkläre ich Euch, denn einen Kritikpunkt muss ich leider anbringen. Das Ende. Es war mir zu abrupt, zu schnell und für mich eher unbefriedigend. Ja, man kann es sich denken wie es weitergeht aber es blieben zu viele Dinge offen die im Buch angedeutet wurden. Zb: Was ist nun mit Alan? Trotzdem ist dieses Buch absolut lesenswert und ich kann es mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Schön ist es in jedem Fall und für Leser mit Hang zu mysteriösen Geschichten mit tollen Wendungen und klasse Charakteren immer einen Kauf Wert. Bei diesem Buch würde ich mir eine Fortsetzung wünschen.